- 804 -

1252. November 2. Owinsk.

7.(!) non. Nov. i. e. 18° die p. introitum conventus dominarum in ipsum locum.

Premislaus und Boleslaus, Herzoge von Polen, bestätigen auf die Bitte der Aebtissin Gertrud dem Kloster Trebnitz den Besitz des Gutes (sors) Lang an der Wartha bei Srem (Schrimm). Hier hatten einst 2 Kemetones des Herz. Wladislaw Biberjäger, namens Pista und Latvin gesessen, nach deren Tode es Wladislaw, dem Kloster geschenkt hatte, von welchem es der Konverse Bratos viele Jahre inne hatte, bis nach dem Tode Wladislaws Graf Joh., Bruder des Thomas, damals Kast. von Schrimm den Bratos daraus verdrängte, worauf dann später Blizborius, der Sohn des Pet. in der Meinung, das Gut sei vakant, dasselbe quasi auctoritate fratris nostri usurpirte. Nun soll es das Kloster wieder haben.

Z. wie in No. 803, nur dass Gertrud, Agnes und Bozeta fehlen.


Mosbach wiadomo¶ci etc. S. 20, nach dem Original P.-A. Trebnitz 75 mit den 2 Siegeln des Herz. Z. 2 vor justa fehlt bei Mosbach das Wort nostrorum, Z. 16 vor Joh. das W. comes, Z. 17. lies castellaturam statt castellanatum, Z. 12 von unten donaverat statt devoverat. Schwierigkeiten macht die unzweifelhaft falsche Datirung. Doch wenn wir, wie es doch wahrscheinlich ist, die Angabe nonas Nov. festhalten und den Fehler nur in der Zahl vorher suchen, so können wir nur zwischen 3 Tagen den 2., 3. oder 4. November wählen. Diesen Weg einzuschlagen mahnt noch besonders der Hinblick auf No. 803, mit welcher unsere Urkunde Aussteller, Ort und Zeugen gemein hat. Nun ist aber von der Datirung dieser Urkunde das Datum des Einzugs der Trebnitzer Nonnen in Owinsk abhängig, und wir würden dafür, wenn wir 18 Tage zurückrechnen also den 15., 16. oder 17. Oktober erhalten. Von diesen 3 Tagen empfiehlt sich aber der 15. bei Weitem am Meisten; dass die Trebnitzer Nonnen den Todestag der Herzogin Hedwig, ihrer eigentlichen Patronin, den Tag, der ja noch heut eins der zwei grössten Feste der Trebnitzer Kirche bezeichnet, gewählt haben, erscheint im höchsten Masse wahrscheinlich, und diese Wahrscheinlichkeit wächst noch, wenn wir durch Rückschluss dann auf den 2. November, also den Ausstellungstag der mit der vorliegenden so gut zusammenstimmenden Urkunde für Heinrichau kommen. Der Schreiber, der die Urkunde nach einem Konzepte mundirte, hat vielleicht statt der 4 Striche der IV. die ersten 2 vereinigt als V. gelesen; und so septimo gelesen, was er dann in seinem sonst schön geschriebenen Mundum mit Buchstaben zu schreiben für besser fand.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.